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Beralmar
Newsletter 107 - September 2016
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Firmennachrichten
INTERVIEW MIT JOSÉ CABELLO
ERGEBNISSE DER FACHMESSE TECNARGILLA 2016
ECTS-KERAMIKSYMPOSION IN ISFAHAN (IRAN)

Neuheiten und abgeschlossene Projekte
NEUE HEIZKAMMER FÜR BIOMASSE

Firmennachrichten
INTERVIEW MIT JOSÉ CABELLO

Jung und trotzdem erfahren - ja, das gibt es! Dass dies tatsächlich so ist, dafür ist der junge Produktionschef von BERALMAR, José Cabello, der beste Beweis. Erst kürzlich ist er 40 geworden. Er ist verheiratet, stolzer Vater zweier Kinder und leidenschaftlicher Bergsteiger. Er betreibt Kampfsport, spielt Basketball, hört Rock and Roll und steht auf Harleys. Er ist aus Terrassa, hat Maschinenbau studiert, hat sich im Automobilbereich die ersten Lorbeeren erworben und ist nun schon gut ein halbes Leben bei Beralmar, wo er 1994 im Ingenieurbüro begonnen hat.

NEWSLETTER BERALMAR: Seit damals, als Du noch technische Pläne gezeichnet hast, hat sich einiges getan, nicht wahr?

JOSÉ CABELLO: Das kannst Du laut sagen. Stell Dir bloß mal vor, als ich hier begonnen habe, gab's in den Büros noch Pauspapier. Die Computer lebten hier in friedlicher Eintracht mit den Rotring-Stiften und Reißbrettern, und obendrein entwickelten wir damals ausschließlich Verbrennungs- und Belüftungsanlagen. Bald darauf wurde die Entwicklungsabteilung für Öfen und Trocknen gegründet, aber ich vorerst blieb im Entwicklungsbüro für Ausrüstungsgüter, wo ich es dann bis zum Abteilungsleiter gebracht habe.

N.B.: ... 2014 bist Du dann zum Produktionsleiter befördert worden. Nachdem Du 20 Jahre lang Geräte entworfen hast, ist anzunehmen, dass Du auch weißt, wie man sie fertigt.

J.C.: Für mich kam das damals ganz unerwartet. Auf die zwei Jahre, die seither vergangen sind blicke ich sehr zufrieden zurück. Das Team gibt mir sehr viel Rückhalt, die Atmosphäre in der Werkstatt ist hervorragend, aber am Anfang war es trotzdem schwierig. Für mich war es eine riesige Umstellung, in vielerlei Hinsicht. Dass mir meine Kenntnisse über unsere Produkte hier in der Werkstatt sehr nützlich ist, steht natürlich außer Frage.

N.B.: Was waren die größten Herausforderungen in dieser neuen Position?

J.C.: Das schwierigste war sicher, dass ich hier für wesentlich mehr Mitarbeiter verantwortlich bin, als damals in der Entwicklungsabteilung. Den Zeitdruck zur rechtzeitigen Fertigstellung kenne ich natürlich auch aus der Entwicklungsabteilung, aber dort war es einfacher, das zu managen. In der Entwicklung waren wir fünf, und das war relativ leicht zu koordinieren. Hier in der Produktionsabteilung ist das wesentlich komplizierter. Nicht nur dass hier viel von den Zulieferern abhängig ist, es ist schlicht und ergreifend auch so, dass die Anzahl der verfügbaren Mitarbeiter ständig schwankt. Viele Produktionsmitarbeiter sind oft unterwegs, beim Kunden, bei Abnahmen, und dass eine Reise bevorsteht, erfahren sie oft erst am Vortag. Deshalb ist es eines meiner Ziele, die Vielseitigkeit der Mitarbeiter zu fördern, um die Auswirkungen solcher Situationen zu minimieren.

N.B.: In der Zeit, in der Du als Projektmanager im Ingenieursbüro tätig warst, waren bei Dir ja auch Kundenbesuche an der Tagesordnung.

J.C.: Ja eine Weile lang bin ich ziemlich viel gereist. Auch in der Designherstellung war ich oft bei den Vermessungen und zur Überwachung der Installationsarbeiten vor Ort. Das hat mir damals Spaß gemacht, ich bin jemand, der den Kontakt mit den Kunden genießt, und ich hab da ja auch so einiges erlebt...

N.B.: Ach wirklich, ich bin ganz Ohr...

J.C.: Zum Beispiel haben wir uns einmal verpflichtet, einen Ofen binnen 12 Wochen zu liefern. Der Kunde war aus La Rioja, und wir hatten echt einen guten Draht zu ihm. Er hat mir uns gewettet, dass wir das nicht schaffen, in so kurzer Zeit. Wir haben die Wette gewonnen, er musste ein Abendessen auslegen. An Kolumbien denke ich auch gerne zurück. Ich war dort immer wieder ganz schön lange Zeit am Stück... die freundlichen Leute, das gute Essen dort, das sind schon schöne Erinnerungen. Und einmal hat ein guter Kunde der in Granada sitzt, und der mit meiner Arbeit so zufrieden war, dass er mich nicht und nicht vom Mittagessen weglassen wollte es doch tatsächlich geschafft, dass ich den Rückflug nach Barcelona verpasst habe. Ein anderes Mal war ich auch knapp davor, den Rückflug zu verpassen, und zwar in den USA. Ich hatte meine Schlüssel in einem Auto mit automatischer Verriegelung eingesperrt... also haben die Amerikaner mit den Mexikanern eine Wette abgeschlossen um zu sehen, wer das Auto zuerst öffnen konnte. Dank der Mexikaner habe ich den Flug nicht verpasst! In den USA hat es mir überhaupt immer gut gefallen, kein Wunder, für einen Harley-Fan wie mich ist das dort das reinste Paradies. Albanien war auch toll, die Gastfreundschaft! Jeden Morgen wurde ich dort mit einem Gässchen Schnaps auf der Baustelle empfangen. Ich glaube, es ging denen in Wirklichkeit aber eh darum, mein Gesicht zu sehen, wenn ich das Zeug schluckte. Es war irre stark! An Marokko denke ich auch gerne zurück. Die Leute sind so nett, dass essen auch echt lecker! Wenn Du gute Arbeit leistet, dann erntest Du überall Anerkennung - überall auf der Welt, und das ist für mich das Größte. Und wenn dann noch die Möglichkeit zum kulturellen Austausch besteht, wenn Du Dir dabei auch noch die Welt ein bisschen angucken kannst, dann ist das überhaupt unübertrefflich. Das ist es, was mir bei meinem jetzigen Job auch am meisten fehlt. Nicht, dass ich mich beschwere, aber wenn ich zurückdenke, komme ich halt ins Schwelgen. Aber es gibt eben für alles einen Moment im Leben.

Der stolze Harely-Besitzer. Wenn das Wetter es zulässt, kommt der damit auch zur Arbeit!

N.B.: Naja, wenn man erst 40 ist, dann ist eigentlich sicher: Das Beste kommt noch!

J.C.: Ich bin jetzt seit 22 Jahren bei BERALMAR. Nach zwei harten Umstellungsjahren als Produktionsleiter, wünschte ich, es wäre der Zeitpunkt gekommen, einige Verbesserungen in Gang zu setzen, aber das ist natürlich leichter gesagt als getan. An eine neue Etappe denke ich jetzt jedenfalls nicht nach, zuerst muss ich mich einmal hier beweisen. Kommt Zeit kommt Rat!

N.B.: Jugend und Erfahrung, Fachkenntnisse und Esprit. Das hast Du alles. Bleibt nur mehr, Dir weiterhin Glück zu wüschen.

J.C.: Danke, das schadet nie!

ERGEBNISSE DER FACHMESSE TECNARGILLA 2016

Wie angekündigt hat BERALMAR vom 30. September an auf der 25. Ausgabe der TECNARGILLA in Rimini (Italien) ausgestellt,

und schon jetzt können wir die ersten Schlussfolgerungen aus der Teilnahme an diesem Event ziehen:

- Obwohl der Baukeramiksektor hier im Rahmen der CLAYTECH nach wie vor vertreten ist, konzentriert sich die TECNARGILLA in den letzten Jahren vorwiegend auf die Feinkeramik, und das mit großem Erfolg. Die CLAYTECH schrumpft hingegen von Ausgabe zu Ausgabe, und das macht sich sowohl an der Anzahl der Austeller als auch an den Besucherzahlen bemerkbar.

- Die Dauer der Messe war mit fünf Tagen seit jeher übermäßig, aber die sinkenden Besucherzahlen machen dies nun noch deutlicher. Wie bereits in den letzten Ausgaben hat sich 80% des Zustroms auf zwei Tage konzentriert: den zweiten und den dritten. Der vierte und der fünfte Tag sind eine Verschwendung von Zeit und Ressourcen für alle Beteiligten.

- Abseits dieser Erkenntnisse, die uns sicherlich dazu bewegen werden, abzuwägen, inwiefern die Teilnahme an dieser historischen Fachmesse sich in Zukunft noch rentieren wird, bleibt uns von der TECNARGILLA die positive Erinnerung an die Gespräche mit den Besuchern, denen wir für ihren Besuch danken möchten. Zwar sind die Scharen ausgeblieben, doch wer kam, hat uns mit seinem Besuch bereichert.

Die nächste TECNARGILLA fällt mit der CERAMITEC 2018 zusammen. Aus diesem Grund können wir heute noch nicht mit Sicherheit sagen, ob es 2018 in Rimini ein Wiedersehen geben wird. Wir werden Sie jedoch dazu auf dem Laufenden halten.

Weitere Infos:
TECNARGILLA
ECTS-KERAMIKSYMPOSION IN ISFAHAN (IRAN)

Die Arbeitsgruppe ECTS (European Ceramic Technology Suppliers), die die führenden europäischen Anbieter für Keramiktechnologie vereint, wird vom 18. bis zum 19. Oktober 2016 ein Keramiksymposion im iranischen Isfahan abhalten.

Die voranschreitende Normalisierung der internationalen Beziehungen zu diesem asiatischen Staat und das Ende des jahrelangen Handelsembargos ermöglichten letzthin einen Aufschwung der Beziehungen zwischen der dortigen Keramikindustrie und europäischen Technologieanbietern. Für ECTS ist dieses Symposium ein weiterer Schritt zum Wiedererstarken der einstmals guten Beziehungen.

BERALMAR nimmt gemeinsam mit anderen rund zwanzig ETCS-Mitgliedern an dem Event teil, und hält für die Besucher einen technischen Vortrag mit dem Titel: “Modernisierungsvorschläge für die iranische Keramikindustrie“ bereit.

Isfahan ist ein wichtiges Keramikzentrum des Irans, hier finden sich zahlreiche Ziegelwerke, von denen einige auf eine lange Geschichte zurückblicken können. Nachdem es für viele Jahre nicht möglich war, ausländische Technologie zu importieren, wird dieses Symposium für die hiesige Industrie sicherlich von großem Interesse sein.

Die berühmte Si-o-se Pol von Isfahan.

Weitere Infos:
ECTS
Isfahan (Wikipedia)
Neuheiten und abgeschlossene Projekte
NEUE HEIZKAMMER FÜR BIOMASSE

Als weiteren Schritt hin zur Spezialisierung in Bereich der Feststoffverbrennung hat BERALMAR einen neue Biomasse-Heizkammer entwickelt. Als Brennstoff wird Stroh genutzt.

Stroh ist ein in großem Umfang verfügbarer Brennstoff, aber was die Verbrennung betrifft, bestehen hier deutliche Schwierigkeiten:

- Geringe Dichte: Wird Stroh als Brennstoff genutzt, ergibt sich aus seiner geringen Dichte der Bedarf an enormen Lagermengen. Die Dichte von Strohballen liegt unter 150 kg/m3, zur automatischen Beschickung wird hier eine spezielle Lösung nötig.

- Schwierige Steuerung: Stroh verbrennt sehr schnell. Diese, im Vergleich zu anderen, reaktionsträgeren Biomassetypen, rasche Freisetzung von Energie führt zu Flammen extrem hoher Temperatur, die in der Heizkammer nicht leicht zu steuern sind.

- Heizkammerbeständigkeit: Die hohen Temperaturen im Inneren der Heizkammer stellen für das Material eine Herausforderung dar, die Temperaturen können innerhalb weniger Sekunden auf 2.500 °C ansteigen.

Stroh-Beschickungsvorrichtung.

Heizkammer.

All diese Herausforderungen meister die neue Heizkammer, die spezielle zur Verbrennung von Strohballen entwickelt wurde. Ihre Bestandteile sind:

- Eine automatische Beschickungsvorrichtung für Strohballen.

- Ein Schaber zur kontinuierlichen Strohentnahme vom Ballen, sodass die gleichmäßige Brennstoffzufuhr gewährleistet ist.

- Ein Brenner, der eigens auf die Merkmale des Brennstoffes Stroh ausgerichtet ist.

- Eine Heizkammer des Modells CDS, die auf die mit Stroh erzielte Flammaggressivität abgestimmt ist.

Die neue Heizkammer ist mit unterschiedlichen Leistungen mit einer Maximalleistung von 6.000.000 Kcal/h verfügbar.

Obwohl diese Heizkammer für den landwirtschaftlichen Sektor entwickelt wurde, dem BERALMAR jährlich mehrere Heizkammern zuführt, ist nicht auszuschießen, dass das Modell auch eine interessante Lösung für Keramikunternehmen mit Zugriff auf diesen Brennstoff darstellen kann.

Weitere Infos:
Katalog (PDF)
Beralmar, 50 years with you!
BERALMAR TECNOLOGIC S.A · Avda. Valles 304 · Terrassa, B 08220 · Spain
+34 937 312 200