- Keramikindustrie
-
BRENNSTOFF-PREISENTWICKLUNG IN SPANIEN 1981-2015
|
Die weltweite Petrolkoksproduktion wächst rascher, als die Nachfrage steigt.
|
Die Energiekosten zählen zweifellos zu den wichtigsten Variablen und Sorgen innerhalb der Keramikindustrie, stellen sie doch je nach Land, Situation und Energieverbrauch des jeweiligen Falls zwischen 20% und 50% der Produktionskosten dar.
Aus diesem Grund und dank des Vorhandenseins moderner Verbrennungstechnologien haben weltweit viele hunderte Keramikbetriebe den Konsum von Erdgas und Schweröl zugunsten von preiswerten festen Brennstoffen, allen voran Petrolkoks aufgegeben.
Die Energiepreise sind von Land zu Land signifikanten Variationen unterworfen, ziehen wir Spanien als Referenz heran, lagen die Preise für Petrolkoks und Erdgas im Jahr 1981, umgerechnet in Euro, bei 75 Euro pro Tonne Koks bzw. 130 Euro pro 1.000 m3 Erdgas.
Mit dem vom nationalen Statistikinstitut Spaniens zur Verfügung gestellten Preisrechnungsprogramm lassen sich, unter Einbezug der in den 34 Jahren von 1981 bis 2015 aufgetretenen Inflation, die Äquivalenzpreise dieser Brennstoffe von 1981 und heute zur Gegenüberstellung mit den tatsächlichen, aktuellen Preisen errechnen:
|
Preis 1981 in Spanien (1) |
Errechneter Preis 2015 (2) |
Tatsächlicher Preis Juni 2015 (3) |
|
(in ESP) |
(in EUR) |
Petrolkoks (t) |
12.500 ESP |
75 EUR |
336 EUR |
130 EUR |
Erdgas (1.000 m3) |
21.700 ESP |
130 EUR |
587 EUR |
330 EUR |
Dieses interessante Rechenbeispiel lässt die folgenden Schlüsse zu:
- Energie war relativ gesehen 1981 erheblich teurer als heute.
- Der Preis für Petrolkoks ist deutlich stärker gefallen als der Gaspreis: Während Erdgas 56% des Preises kostet, den es eigentlich hätte, wenn dieser sich gemäß des allgemeinen Preisanstieges der letzten 34 Jahre in Spanien entwickelt hätte, kostet Petrolkoks lediglich 39% dessen was er im Vergleich zu 1981 kosten müsste.
Der wichtigste Grund für den relativen Preisabfall bei Petrolkoks ist die Produktionssteigerung. Der weltweite Konsum steigt von Jahr zu Jahr, doch der Produktionszuwachs liegt dennoch darüber, denn während früher Schweröl als Raffinerie-Nebenprodukt anfiel, ersetzt Petrolkoks dieses bei neuen Raffinerietechnologien. Da immer mehr Erdölraffinerien zu neuen Technologien umsteigen, steigt die Petrolkoksproduktion während die Herstellung von Schweröl sinkt, was den deutlichen Preisanstieg dieses Flüssigbrennstoffs der letzten Jahre erklärt.
Weltweit bringen zahlreiche unserer Kunden und Freunde vor dem Umstieg auf Petrolkoks ihre Befürchtungen dahingehend zum Ausdruck, dass die Preise auch hier wie bei anderen Brennstoffen erneut anziehen könnten. Strenggenommen kann die Antwort von BERALMAR darauf nur lauten, dass wir nicht in die Zukunft blicken können und uns auch nicht auf Weissagerei verstehen. Wozu wir jedoch raten können ist sich an der Preisentwicklung für Petrolkoks in den letzten 34 Jahren in Spanien und weltweit zu orientieren, was den Schluss zulässt, dass die Investition in Brenngerätschaften zum Einsatz mit festen Brennstoffen eine augenscheinlich recht verlässliche Option darstellt.
Quellen:
(1) Archiv von BERALMAR.
(2) Nationales Statistikinstitut Spanien. www.ine.es
(3) García-Munté Energía S.L. und diverse spanische Keramikunternehmen. Preis inkl. Transportkosten zur Fabrik.
|